Wie stabil ist unser Geländer wirklich?
Es kursieren verschiedene “Normen” darüber, wie stark Handläufe sein sollten. Vor allem, wenn sich das Geländer in einem Zwischengeschoss befindet. Der eigentliche Maßstab sollte sein, dass das Geländer, wenn man stolpert, tatsächlich an seinem Platz bleibt und nicht zusammenbricht. Mit “nicht zusammenbrechen” meine ich, dass das Geländer nicht abbricht, wenn man versucht, sich daran festzuhalten. Und bleibt damit sicher auf dem Boden. Die Einhaltung von öffentlich-rechtlichen Vorschriften muss nicht automatisch zu sicheren Situationen führen.
Was ist also die eigentlich richtige Norm?
Steht das zum Beispiel in der ISO 14122-3?
Ich sehe das sehr oft, dass nämlich das zu liefernde Geländer dieser Norm entsprechen soll.
Diese Norm befasst sich mit der Maschinensicherheit und dann speziell mit dauerhaften Zugangsmitteln zu Maschinen. Da diese Norm aus mehreren Teilen besteht, befasst sich Teil 3 speziell mit Treppen, Trittleitern und Handläufen.
Ist dies also die richtige Norm, wenn es um Lagereinrichtungen oder sogar speziell um Geländer als Trennwände auf Zwischengeschossen geht? In dieser Norm ist von einer Kraft von 0,5 kN die Rede. Das ist vergleichbar mit einer Kraft von 50 kg. Ich selbst bin bei weitem nicht so schwer wie 50 kg. Und wenn ich stolpere und versuche, mich am Handlauf festzuhalten, wird deutlich mehr Kraft freigesetzt als 50 kg.
Die Bilder unten zeigen, was auf der Oberfläche passiert, an der der Handlaufpfosten befestigt ist. Nur durch tatsächliche Berechnungen und Tests können Sie feststellen, wie viel Kraft tatsächlich aufgenommen werden kann.
Höhe des Geländers gemäß der niederländischen Bauverordnung
HINWEIS: Eine weitere niederländische Richtlinie besagt, dass sich das Geländer oben nicht mehr als 20 mm durchbiegen darf, siehe EN1990/NB:2011 Art. A.1.4.3 Punkt (7)
Der Sandsack-Pendeltest gemäß EN1991-1-1/NB:2011 Art. NB.B.2.2 ist ein niederländischer Versuch und gilt nicht im Ausland. Es wird kein Bezug zu der Verformung von 20 mm hergestellt. Ich persönlich halte es für normativ falsch, eine Verformungsanforderung für diesen Sicherheitsaspekt in SLS zu definieren.
Leider sieht man auch Angebote und Lieferungen, bei denen überhaupt nichts erwähnt wird. Auf den ersten Blick mag das Geländer stabil aussehen, aber ist es das auch wirklich? Fragen Sie immer nach und akzeptieren Sie keine Erwähnung oder die Erwähnung der ISO 14122-3, wenn es sich um ein Zwischengeschoss und somit um eine Höhe handelt. Dieses Geländer ist als Zugang zu den Maschinen gedacht und nicht als Sicherheitszaun an einem Zwischengeschoss.
Wenn es sich wirklich um einen Zugang zu einer Maschine oder einem Zwischengeschoss handelt, das als Unterbau für ein Förderband dient, ist die Berechnung nach ISO 14122 ausreichend und in der Praxis gut genug. Die Personen, die diesen Zugang benutzen, nutzen ihn für die Wartung der Maschine und sind sich der Risiken viel bewusster als Ihr Mitarbeiter, der auf einem Zwischengeschoss steht und am Packtisch Waren verpackt.
Handläufe müssen sicher sein!
Die Verbindungen sollten so stark sein, dass diese Geländer im Ernstfall stolperfrei bleiben. Auf Zwischengeschossen wird oft täglich gearbeitet. Daher ist nicht nur die Festigkeit des Zwischengeschosses wichtig, sondern auch das Geländer, das bei einer kleinen Etage einen erheblichen Teil der Investition in ein Zwischengeschoss ausmachen kann. Sparen Sie nicht an dieser Stelle!
Wie bereits erwähnt, gibt es viele Arten von Geländern im Umlauf.
Achten Sie darauf, wenn Sie einen Zwischengeschossboden kaufen. Es versteht sich von selbst, dass ein solches Geländer wesentlich billiger ist als ein Geländer, das Personen im Falle eines Sturzes auffangen muss, doch leider sind sich viele Endnutzer dieser großen Risiken nicht bewusst. Geländer nach dieser Norm oder gar keine Norm können bis zu 50 % billiger sein als Geländer, die für die sichere Nutzung eines Zwischengeschosses verwendet werden können. Das sind dann riesige Unterschiede für kleine Böden und der Käufer denkt, er habe einen guten Kauf getätigt.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, wenn ein Unfall passiert.